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Sind dauerhafte Beziehungen heute überholt?

Sind dauerhafte Beziehungen heute überholt?

Umfrage beendet
Sind dauerhafte Beziehungen heute überholt?
Nichts ist unendlich… oder …
„Vergleichen ist das Ende vom Glück und der Anfang der Unzufriedenheit.“ (Sören Aabye Kierkegaard)

Gibt es wirklich die gute Beziehung im wahren Leben? Gibt es für jeden Menschen den einen, der nur gefunden werden muss? Der/die Richtige überwindet alle Hindernisse, alles wird schon gut und diese(r) eine erlöst einen aus der eigenen Sinnlosigkeit?
Oder ist nicht jede Beziehung ein schlechter Kompromiss? Warum den Versuch starten, die Liebe auf ihre eigene Art zu leben?
Sind nicht sowieso bei jedem Maßstäbe vorgefertigt, an denen eine Beziehung gemessen wird?


Popularisiert wird zur Zeit die Auffassung von Arnold Retzer (Arzt, Psychologe). Nach Retzer gibt es „ …genügend Anlass, vom Wunder der Ehe zu sprechen: Trotz der bekannten Zahlen über Scheidung und des Geredes über die Krise der Ehe lebten wegen der dramatisch verlängerten Lebenszeit noch niemals…so viele Menschen mit ein und demselben Partner so lange zusammen wie heute. (Und es)…gelingt…Menschen, ein…Wesen, das nicht nur sein Inneres, sondern…sein Äußeres verändert hat, dauerhaft zu lieben, alle…ernsthaften Hindernisse zu überwinden und…in…Ebbzeiten…das Leuchtfeuer des Durchhaltens anzuzünden.“
„ …die Chance jeder Beziehung (ist), wenn akzeptiert wird, dass eine gute Ehe oder Partnerschaft nicht aus völliger Harmonie besteht, sondern auch aus Widerspruch und Unterschieden". Eine gute Basis ist seiner Meinung nach eine freundschaftliche Beziehung. Freundschaft kann „annehmen wie auch Abstand halten…und dabei streitbar und mutig“ sein, „besteht im mitteilendem Reden und teilnehmenden Zuhören, im Sich-verantwortlich-Rede-und-Antwort-Stehen und…in der Teilhabe (am) Alltag…“. Paare, die völlig unterschiedlich sind, führen ein erfülltes Leben, weil sie sich nicht gegenseitig ändern wollen. „(Diese) Paare versuchen, ihren Schwierigkeiten…mit Humor, Ablenkung, Zuneigung und Respekt" zu begegnen. Problematisch wären jedoch Verletzungen, Kränkungen, Untreue und Affären, bei denen betroffene Paare immer wieder der überbewerteten Idee der Gerechtigkeit und dem Ausgleich nachhingen. Aber wie soll z.B. der Seitensprung eines Partners wieder gutgemacht werden? „Gerechtigkeit ist eine Konstruktion der Mathematik und damit für das Paarleben unbrauchbar, da ein übertriebener Gerechtigkeitsanspruch eher zu Rachefeldzügen als zu einer Intensivierung des Liebesglücks führten. … altbewährte Methoden seien, einander die Fehler unausgesprochen zu verzeihen und Ansprüche aufzugeben, die man an den anderen hat.“
Freundschaftliche, wissenschaftliche oder auch psychologische Ratgeber sind oft nüchtern, ermüdend, verunsichern. Nach Retzer machen Ratgeber vergessen, dass das Leben geschieht und gestaltet sein möchte. Deshalb sollen sich Paare auf Gemeinsamkeiten konzentrieren und trotzdem Widersprüche zulassen.

weiteres zu Arnold Retzer unter: http://www.arnretzer.de/?Arnold_Retzer
Seltsame Fragestellung.
Gibt es wirklich die gute Beziehung im wahren Leben?
Jedes Leben hat genug Potential für mehrere gute Beziehungen im Leben. Und was ist ein "wahres" Leben?

Gibt es für jeden Menschen den einen, der nur gefunden werden muss?
Es gibt für jeden Menschen viele, die aber nicht gefunden werden müssen.

Der/die Richtige überwindet alle Hindernisse, alles wird schon gut und diese(r) eine erlöst einen aus der eigenen Sinnlosigkeit?
Befreit Euch endlich von dieser selbstgewählten Abhängigkeit. Es gibt nicht nur einen Richtigen.

Oder ist nicht jede Beziehung ein schlechter Kompromiss?
Das ganze Leben ist ein Kompromiß, und nicht mal ein schlechter!

Warum den Versuch starten, die Liebe auf ihre eigene Art zu leben?
Weil jeder Mensch das Bedürfnis nach einem wenigstens begrenzt selbst gestalteten Leben hat.
Sind nicht sowieso bei jedem Maßstäbe vorgefertigt, an denen eine Beziehung gemessen wird?
Die Maßstäbe, an denen wir gemessen werden, sind in der Regel fremdbestimmt. Wenn das kein Grund ist, nach eigenen zu suchen...?

Wie ich bereits an anderer Stelle sagte:
Die Kiste Leben wird zu einem guten Teil mit dem Arsch geflogen, nicht ausschließlich mit dem Kopf.
Schwere Kost!
Für den Erstlingsbeitrag hat sich unser neues Mitglied Marisa gleich mal einem ordentlichen Schwergewicht zugewandt, den ich zugegebenermaßen erst mehrmals lesen musste. Die wie immer fein säuberlich sezierte Diagnose von Bunch machte mir aber Mut, denn doch mal drauf zu antworten. Und so möchte auch ich einige Punkte kurz beleuchten.

Gibt es wirklich die gute Beziehung im wahren Leben?
Richtig, davon bin ich fest überzeugt. Sie kann auch sehr lange anhalten, wenn beide Partner willens sind, intensiv an einer Fortentwicklung zu arbeiten.

Im Umkehrschluss bedeutet das Zitat aber nicht für mich, dass es nur eine gute Beziehung geben kann. Viele zweite Ehen laufen erheblich reibungsloser und gelassener, weil beide aus früheren Ehen gelernt haben.

Der/die Richtige überwindet alle Hindernisse
"Falscher Ansatz", möchte ich laut rufen. Wir können nur die Hindernisse in unserem eigenen Kopf überwinden und dürfen den anderen nicht so lange verbiegen, bis er unserem Wunschbild entspricht.

alles wird schon gut und diese(r) eine erlöst einen aus der eigenen Sinnlosigkeit?
Falsch/falsch. Teil 1 basiert ausschließlich auf dem Prinzip der Hoffnung und ist somit blauäugig, ungeeignet für eine Dauerbeziehung. Teil 2 impliziert eine Sinnlosigkeit im Leben ohne Dauerbeziehung. Vor meiner Ehe lebte ich vier Jahre völlig alleine und enthaltsam- sicher aber nicht "sinnlos".

Oder ist nicht jede Beziehung ein schlechter Kompromiss

Ein Kompromiss unbedingt, aber warum muss dieser ex ante ein "schlechter" sein? Und kompromissfähig zu sein ist noch lange nicht falsch. Der Kompromiss ist laut Wiki von "gegenseitiger freiwilliger Übereinkunft, z. B. durch Einsicht resp. durch Verzicht beider Seiten auf einige der gestellten Forderungen, um Gegensätze oder Interessenkonflikte auszugleichen" gekennzeichnet. Seien wir also unaufgeregt, gelassen, vermeiden wir Machtspiele!

Wenn A. Retzer von "übertriebenem Gerechtigkeitsanspruch" in der Beziehung spricht, hat er meine Zustimmung. Die demographische Begründung für eine noch nie so hohe Zahl an Ehen alleine steht auf tönernen Füßen und besagt rein gar nichts, denn

a) können sich immer mehr Paare eine Scheidung schlicht nicht mal leisten; vor allem die Väter sind wirtschaftlich endgültig ruiniert
b) ist die Honorarvergütung der Anwälte nach dem Besitz der Parteien ein Schlag ins Gesicht jeder Gerechtigkeit
c) gaben noch nie so viele Menschen über 50 offen zu, dass es für sie ein "unerträglicher Gedanke" sei, mit ihrem jetzigen Partner alt werden zu müssen (Quelle: SZ Januar 2009)

Persönliches Fazit:

Bedingungslose Liebe braucht keine Machtspiele, keine faulen Kompromisse, kein Wunschdenken. Sondern Aufrichtigkeit, Einfühlungsvermögen, Partnerorientierung, Perspektive. Dann hat sie bis ins hohe Alter ausgezeichnete Chancen.

Aufgrund der zu subjektiven und extrem eng gefassten Alternativen sehe ich mich leider außerstande, an der Abstimmung teilzunehmen. Eine Frage "Hältst du eine dauerhafte Beziehung für machbar " hätte ich sofort zugestimmt, weil ich die Liebe meines Lebens längst gefunden habe.

Danke für Eure Geduld: Martin
*******ca1 Frau
1.599 Beiträge
zu diesem thema...
....möchte ich auch etwas anmerken, allerdings weniger seziert als meine vorredner bzw. "vorschreiber", deshalb seht es mir nach, wenn meine gedanken nicht SO strukturiert sind.

herrn retzer habe ich mal in HD kennengelernt, er glaubt an die ehe, was auch ich tue. das sage ich jetzt auch bzw. jetzt gerade, OBWOHL ich zum zweiten mal verheiratet bin.
martin hat recht, denn es ist wirklich so, dass man in einer zweiten partnerschaft anders miteinander umgeht, man bemüht sich viel mehr, streitigkeiten zu verhindern oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. ich bin viel feinfühliger im umgang mit meinem neuen partner geworden, während ich mich "in meinem ersten leben" gerne bei zwistigkeiten aus dem staub machte, dem konflikt trotzig begenete oder mit emotionalen bocksprüngen den mann reizte, versuche ich heute, probleme schnell an der wurzel zu packen und zu klären.
eine gute beziehung funktioniert nur, wenn man liebt und weiss, dass einen der partner nie bewusst verletzen will, auch wenn man das nicht sofort erkennen kann. ich habe gelernt, einen schritt zurückzutreten und mich zu beobachten, wenn ich gar zu aufbrausend und zu aufgeregt auf etwas reagiere. ich frage mich dann, WARUM das so ist und komme recht schnell zu der lösung, dass es allein an meiner verletzlichkeit liegt, an alten wunden, die immer wieder mal aufbrechen.

ja, ich glaube an die dauerhafte beziehung, wenn beide partner etwas dafür tun und sehr sensibel die bedürfnisse des anderen wahrnehmen. für diese einsicht musste ich erst geschieden werden......

wenn zwei sich lieben, ist alles möglich, sogar eine ehe, bis dass der tod sie scheidet.


liebe grüsse von andrea *wolke7*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
@ bunch
Der/die Richtige überwindet alle Hindernisse, alles wird schon gut und diese(r) eine erlöst einen aus der eigenen Sinnlosigkeit?
Befreit Euch endlich von dieser selbstgewählten Abhängigkeit. Es gibt nicht nur einen Richtigen.

Die nächste Liebe meines Lebens
die nächste endgültige Wahl...

meintest Du das?

macht das Partner nicht schrecklich austauschbar?
@Rhabia
Nein.
Ich meine, es gibt für jede Zeit einen anderen Richtigen.

Denn jeder Mensch verändert sich mit der Zeit, und mit ihm auch seine Bedürfnisse, Ansprüche und Erwartungen. Und diese kann kaum ein Partner allein auf Dauer befriedigen, da sich die Menschen unterschiedlich verändern.

Es gibt keine endgültige Wahl.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
dann gäbe es die liebe des lebens nicht
eine traurige vorstellung
macht das Partner nicht schrecklich austauschbar?
Austauschbar wären Partner, die das gesuchte Optimum darstellen.

Denn so ein Partner wäre in allen Situationen und Lebenslagen "brauchbar" - sozusagen die "eierlegende Wollmichsau", der "HansDampfinallenGassen" etc. Den könnte man wahrscheinlich auch an die Freundin ausleihen, weil er eben absolut anpassungsfähig ist. *ggg*

Der Irrtum besteht nicht darin, den optimalen Partner zu suchen. Der Irrtum ist, den optimalen Partner für immer zu suchen.

Darum dauert die Suche nach dem perfekten Partner auch für so viele Menschen ein ganzes Leben lang.
dann gäbe es die liebe des lebens nicht
eine traurige vorstellung

Nein, diese Vorstellung finde ich nicht traurig.
Es gibt immerhin die Liebe für Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte.
Aber das Ideal wäre keines, wenn es so leicht erreichbar wäre.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
nur, ist es nicht traurig,
zu wissen, dass die liebe für jahre,
irgendwann wieder endet.

denn das ende einer wirklichen liebe
ist immer traurig.
oder nicht?

oder bin ich zu sentimental?
Kommt vielleicht auch darauf an wie und wann man sie beendet.

Wenn das Ende gemeinsam als Höhepunkt erkannt wird, kann man es vielleicht sogar feiern.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
whow, Bunch,
das Ende der Höhepunkt...
so abgeklärt bin ich leider nicht.

das musst du mir mal genauer erklären
wie man das ende zelebriert
Jede gute Idee hat ihre Zeit, und warum soll man nicht einfach mal was ganz neues ausprobieren? Das Hesse-Zitat spare ich mir, das kennt sowieso jeder. *zwinker*

Aber er hatte recht!
die Frage ist interessant, nur vielleicht ein bisschen flapsig formuliert (--> 'überholt'). Es hilft wahrscheinlich nicht, sich einer Antwort mit (aus welchen Gründen auch immer) gehypten und popularisierten Thesen zu nähern. Was z.B. dieser Arnold Retzer schreibt, scheint mir ganz besonders flach und belanglos zu sein, was sich wahrscheinlich aus seiner mangelhaften Bildung bzw. seinem Beruf als Arzt und Psychologe erklären läßt (Gerechtigkeit sei eine mathematische Vorstellung: das gilt ja nur, wenn man eine kommutative Konzeption von Gerechtigkeit im Sinne vertraglicher Austauschprozesse zugrunde legt). Vielleicht hat der Mann auch nur gute Verbindungen in die Politik und/oder zu Verlegern.

Das Problem, um das es geht, ist so schwierig mit allgemeinen Aussagen zu fassen ... Ungeachtet dessen, was besagter Retzer schreibt, würde ich davon ausgehen, daß der Trend zu mittelfristigen Beziehungen geht (abgesehen von formalen Arrangements, die durch so etwas wie einen Vertrag zusammengehalten werden), was nichts daran ändert, daß Beziehungen im Prinzip ein Leben lang halten können. Daß es zwischen den meisten Menschen mehrheitlich doch eher befristete Beziehungen sind, hängt meines Erachtens davon ab, daß sich viele/die meisten Menschen gar nicht vorstellen können, lange bzw. ein ganzes Leben mit einem Menschen verbunden zu sein, also emotional und nicht nur qua Vertrag. Wie viele Menschen sind schon bei sich selbst angekommen, um zu wissen bzw. zu bemerken, welche Beziehung eine Tiefe besitzt, die es sich immer wieder neu zu entdecken lohnt.

Ohne den Zusammenhang begrifflich direkt und wasserdicht herstellen zu können, würde ich behaupten, das hat viel mit unserer ökonomisierten und verdinglichten Lebenswelt zu tun, in der Waren bzw. der auf Waren und Konsum aufgebaute gesellschaftliche Prozess zu einem unbewußten Konsum auch von Menschen führt. Interessant und auch verständlich scheint mir vor diesem Hintergrund, daß und warum es so selbstverständlich anmutet, die Unmöglichkeit einer lebenslangen Beziehung als Prinzip auszugeben, wie das z.B. bei bunch zum Ausdruck kommt.

dom
Nene...*nene*
Ich habe mitnichten die Unmöglichkeit einer lebenslangen Beziehung als Prinzip ausgegeben.

Vielmehr habe ich versucht, auf die Schwierigkeiten bei der Suche nach dem immerwährendem Ideal hinzuweisen.
Wir sind nicht alleine...
doch immerhin diskutieren wir bereits über das fortgeschrittene Stadium. In anderen Gruppen wird derzeit diskutiert:

Sind Beziehungen out???

Haben Beziehungen ein Haltbarkeitsdatum?

Mich beeindruckt schon einmal mehr sehr, auf welchem Level das Thema bei uns angegangen wird. Nach dem Lesen der bisherigen Beiträge (auch in den anderen Foren) verdichten sich bei mir die Einschätzungen, die ich ein wenig vereinfacht formuliere:

• Die Meisten von uns wünschen sich eindeutig eine dauerhafte und ernstgemeinte Beziehung, die ihnen über möglichst lange Zeit Halt und Kraft sowie Lebensfreude gibt.

• Wer alleine ist, sehnt sich nach einer Beziehung, die endlich die Richtige ist. Wer gebunden ist, noch viel mehr. Was möglicherweise mit dem eigenen Anspruchsdenken zu tun hat, denn die meisten Menschen wünschen sich stets mehr als das, was sie bereits haben.

• Wer erkennt, dass man täglich neu an seiner Tischseite der Beziehung arbeiten muss, hat schon mal bessere Chancen, eine baldige Trennung zu vermeiden. Aber es ist halt einfacher, am Partner herumzuschrauben.

• Durch die permanente "Evolution" des Individuums ist eine miteinander im Gleichschritt erfolgende Entwicklung hin zu gemeinsamer Bedürfnisbefriedigung zunehmend schwieriger (was oft zu den berühmten "Lebensabschnittspartnerschaften" führt).

• Das einsichtige Erkennen des Scheiterns und Abbrechen ist weitaus schwieriger als ein resigniertes Weiterwurschteln und Festhalten.

• Die bisher eindeutige Mehrheit unserer Votings hier liegt bei 8:0 für eine dauerhafte Beziehung.

LG an alle: Martin
...
naja, das liest sich anders ... lies selber noch mal über ein paar Deiner Aussagen:

Ich meine, es gibt für jede Zeit einen anderen Richtigen. [...] Es gibt keine endgültige Wahl.

und

Der Irrtum besteht nicht darin, den optimalen Partner zu suchen. Der Irrtum ist, den optimalen Partner für immer zu suchen.

und

Es gibt immerhin die Liebe für Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte.

Das klingt alles sehr prinzipiell! Du negierst die Vorstellung einer lebenslangen emotionalen Verbindung als solcher!

Für Menschen, die sich vom Zeitgeist wegtragen lassen und sich in den Gefilden der bürgerlichen Gesellschaft zuhause fühlen, gilt es wahrscheinlich schon so prinzipiell, was Du sagst. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die es sich vorstellen können, daß es die lebenslange emotionale Verbidnung gibt, und damit besteht für sie auch die Möglichkeit ...

dom
@dom <===Anmerkung
Bitte benenne nach Möglichkeit einen Betreff, auf wessen Beitrag du antwortest, weil es sonst zu Missverständnissen kommen kann. Je nach Zeitpunkt des Einstellens eines Beitrags kann der hinter einer zwischenzeitlich neuen Antwort erscheinen und man muss erst nachlesen, wer gemeint ist.

Ich musste erst mal nachlesen, weil ich mich in deiner Kritik eigentlich nicht wiederfand. Du beziehst dich aber offensichtlich auf Bunch.

FG Martin
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die es sich vorstellen können, daß es die lebenslange emotionale Verbidnung gibt, und damit besteht für sie auch die Möglichkeit

Das kann ich unwidersprochen stehen lassen.

Zum Konflikt führt es aber scheinbar bei vielen, wenn die Vorstellung von der eigenen Möglichkeit als allgemeingültig - quasi als Naturgesetz, empfunden wird und mit Verwunderung darauf reagiert wird, das die Umwelt anders reagiert.

Torsten
Die Antwort eines seit 35 Jahren Verheirateten
Ich bin seit fast auf den Tag genau 35 Jahre verheiratet mit meiner ersten festen Freundin. Wir waren zuvor 3 Jahre bekannt und 1 jahr verlobt - ja das machte man damals noch so.

Weder meine Frau noch ich sind doof, soll heißen: Wir sehen durchaus andere Menschen, welche man liebgewinnen kann. Nur stellen wir die Frage nicht so wie andere Partner das vielleicht tun. Wir fragen, wenn es überhaupt zu einer bewußten Frage kommt, wofür würde ich meine Ehe meinen Partner aufgeben wollen? Ist es das wert?

Bis heute war die Antwort jedesmal ein klares Nein. Sind wir doch doof, weil wir so wenig neugierig sind? Ich denke wiederum nein.
Ich selbst besitze von allen Dingen! mehrere, ob von div. Sportgeräten oder Fahrzeugen usw.. Es gibt immer was neueres, was besseres, das einem erfreut.
Nur - mit den menschlichen Beziehungen ist es anders. In Liebe und Freundschaft sollte man kontinuierlich sein. Ich bin nicht schnell gut Freund mit allen möglichen Bekannten. Ich setze meine Erwartungen nicht zu hoch und habe mir allgemein eine größere Gelassenheit und Toleranz zu eigen gemacht. Dasselbe gilt natürlich auch für meine Frau mit z.B. mir und meinen Lebensäußerungen und sich wandelnden Vorstellungen.

Auch bei uns läuft nicht alles ideal und wir sind uns dessen bewußt und kommen damit klar. Der gute Wille ist aussschlaggebend.

Wir sind uns auch über unser Glück bewußt. Um es mal mit dem Dichterwort zu sagen: ...darum prüfe wer sich ewig binde...!
Natürlich kenne ich auch die Geschichte mit dem getrennten Wesen, das nach seinem anderen Ich sucht. Entgegen? oder aus meiner langen Erfahrung heraus sehe ich auch andere liebenswürdige, mögliche Lebenspartnerinnen.

Falsch ist es daher DEN oder DIE allein selig machende Person zu suchen und dafür möglicherweise den vorhandenen Schatz zu verlassen.

Veni
@Martin
ja, Du hast recht ... wir haben fast zeitgleich gepostet, mein Beitrag bezog sich auf den von bunch, nur war ich etwas langsamer!

@***ch

von Naturgesetz sprach und spricht niemand. Sind mir zu extreme Kategorisierungen ... auch von Verallgemeinerbarkeit eines Wunsches nach lebenslangen Beziehungen war meines Erachtens nicht die Rede ...

Es bleibt schwierig, mehr allgemeingültige denn subjektiv geprägte Einschätzungen zum Thema zu formulieren ...

dom
******aga Frau
4.726 Beiträge
Gibt es wirklich die gute Beziehung im wahren Leben? Gibt es für jeden Menschen den einen, der nur gefunden werden muss? Der/die Richtige überwindet alle Hindernisse, alles wird schon gut und diese(r) eine erlöst einen aus der eigenen Sinnlosigkeit?
Oder ist nicht jede Beziehung ein schlechter Kompromiss? Warum den Versuch starten, die Liebe auf ihre eigene Art zu leben?
Sind nicht sowieso bei jedem Maßstäbe vorgefertigt, an denen eine Beziehung gemessen wird?

Wenn überhaupt jemand meine Hindernisse überwinden kann, dann bin ich das selber *g*
Ein Partner kann da unterstützen, aber machen - das ist schon meine Sache.
Wieso sollte eine Beziehung ein schlechter Kompromiss sein? Wenn sie unglücklich macht und zwar auf Dauer, dann ist das sicher so, aber man muss doch nicht mit jemanden zusammen sein, von dem man eigentlich weiß, man passt nicht (mehr) zusammen.

Diesen "richtigen Partner" gibt es nicht nur einmal. Das wäre auch ziemlich merkwürdig, wenn man bedenkt, dass auf unserer Erde etwa 6 Milliarden Leute leben *zwinker*


Klar habe ich bestimmte Maßstäbe und diese verändern sich auch. Was mir vor 10 Jahren besonders wichtig war, muss jetzt noch lange nicht wichtig für mich sein, sondern das kann sich doch verändert haben.

Für mich ist eine Beziehung dann stabil, wenn beide wissen, dass Liebe eben nichts mit Druck oder Macht zutun hat, sondern eher mit Freude, Dankbarkeit und dem Wunsch, sich auch auseinanderzusetzen, um sich weiterzuentwickeln.
Klar tut es weh, wenn man festellen muss, dass eine langjährige Beziehung auseinandergeht, weil einfach nicht genug Gemeinsamkeiten mehr da sind.
Und gerade diese Gemeinsamkeiten gehen im Stress oder Alltag auch schon mal unter.......aber das muss nicht so sein, wenn die Kommunikation stimmt.
Es bleibt schwierig, mehr allgemeingültige denn subjektiv geprägte Einschätzungen zum Thema zu formulieren ...

Das sehe ich genauso. Darum verallgemeinere ich auch nicht.
Den Partner für ein ganzes Leben gibt es nicht.
Wenn ich mein Leben lebe, dann entwickle ich mich idealerweise ständig weiter und welcher Partner macht schon genau die selbe Entwicklung in genau die selbe Richtung? Er kann sie mitmachen mir "zuliebe" aber damit bremst er sich selbst aus. Dann hab ich keine Partner-Schafft mehr sondern eine Be-Ziehung!
Ich habe immer den Partner mit dem ich meine eigene Entwicklung am besten Leben kann! Und idealerweise endet sie dann, wenn die Partner im Miteinander Ihre Projektionen aufgelöst haben.
Wie lange das dauert ist immer unterschiedlich.
Meine erste Partnerschaft hat 1,5 Jahre gedauert. Sie brauchte ich für die Entdeckung meiner Sexualität.
Meine zweite Partnerschaft dauerte 4 Jahre. Hier habe ich gelernt, wie ich mich abgrenzen muß wenn ich etwas nicht will!
Meine dritte Partnerschaft hat auch 4 Jahre gedauert. Hier habe ich gelernt, daß Freiheit nicht von äußeren Umständen abhängig ist!
Und meine jetzige Partnerschaft verläuft in 2 Phasen.
In der ersten Phase habe ich gelernt wie ich mich als Frau verachtet habe. Sie dauerte ca. 4,5 Jahre und die zweite Phase dauert noch an. Was ich hier lerne weiß ich wahrscheinlich erst wenn ich durch bin.

Eine Partnerschaft aufrechterhalten in der ich totunglücklich bin bedeutet immer mich selber und damit den anderen auch betrügen.
Die meisten Ehen sind eher Abhängigkeiten nur haben die meisten das nicht gemerkt. Würden sie von Ihrem Partner getrennt hätten sie regelrechte Entzugserscheinungen, bekämen Depressionen und hätten echte Schwierigkeiten wieder aus dem Anderen rauskommen und das eigene Leben wieder finden.

Eine Trennung wird nur dann hässlich, wenn einer von beiden sich abhängig gemacht hat (oder auch beide) und dem anderen die Verantwortung für das eigene Wohlergehen überträgt. Er hat nichts gelernt sondern nur konsumiert. Deshab fühle ich mich manchmal nach einer Be-ziehung wie ausgelaugt, weil ich jemand anderes mit meinem Leben gefüttert habe. Ehe kaputt...Akku leer! Oder es hat ein gegenseitiges Aussaugen stattgefunden.
Ist der Partner weg merke ich plötzlich, daß MEIN Leben gar nicht existiert hat. Es hat nur eine Abhängigkeit existiert. Und das nennen wir Liebe!
Liebe ist nicht bis zum Ende bei einem Menschen bleiben weil er mich angeblich braucht! Liebe ist Ihm erlauben seinen eigenen Weg gehen!

Hier wurde auch das Ende als Höhepunkt angesprochen......Was machen die Menschen auf dem Höhepunkt? Sie Heiraten! Deshalb heißt das Hoch-zeit!

Meinen Partner NUTZEN für meine Entwicklung! Jeden Menschen nicht nur den Partner....dann ist es eine Partnerschafft!
Wenn ich Ihn AUSnutze dann lebe ich von seiner Energie und am Ende mach ich nen Abgang und suche mir ein neues Opfer welches ich aussaugen kann. Das ist dann eine Be-Ziehung. Hier ist immer der jeweils Andere für mein Wohlergehen verantwortlich.

Liebe Grüße

Annette
Wir haben uns
vor 32 Jahren kennen gelernt, nach 2 Jahren geheiratet und sind heute noch immer ein Ehepaar mit vielen Gemeinsamkeiten. Jeder hat auch seinen eigenen Bereich (auch räumlich) und wir lieben uns deutlich inniger als am Anfang unserer Beziehung. Wir möchten keinen Tag missen, auch nicht die "Sturmtage und -wochen".

Lg
Iris
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